Schulterspezialist Dr. Hubertus Hirt.
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ACP (syn. PRP oder Eigenplasma) Therapie bei Arthrose & Sehnenrissen | Schulterzentrum

Arthrose (Gelenkverschleiß) und Sehnenschäden (Rotatorenmanschettenruptur, Achillessehnenruptur, Bandverletzungen) stellen eine große Belastung für die betroffenen Patienten dar. Schmerzen und Einschränkungen der Gelenkfunktion bei Arthrose sowie langwierige Heilungsprozesse mit ungewissem Ausgang bei Sehnenrissen sind häufige Begleiterscheinungen. Wissenschaftler weltweit arbeiten seit Jahrzehnten daran, die biomolekularen Grundlagen der Entstehung von Arthrose und der damit verbundenen Beschwerden zu erforschen. Gleiches gilt für die Ursachen der geringen Heilungsaussicht bei Sehnenschäden, insbesondere am Schultergelenk (Einriss der Supraspinatussehne). Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurde die sogenannte ACP Therapie entwickelt (Autologes Conditioniertes Plasma, auch PRP oder Eigenplasmatherapie genannt). Die ACP Behandlung stellt ein einfaches und sicheres Verfahren zur Therapie von Arthrosebeschwerden der Gelenke und zur verbesserten Ausheilung von Muskel- und Sehnenerkrankungen (z. B. Achillessehne, Tennisarm) dar. Wir bieten die ACP Therapie in Freiburg bei Sehnenverletzungen am Schultergelenk (Supraspinatussehne) und bei Arthrosebeschwerden an der Schulter, am Kniegelenk und in anderen Bereichen des Bewegungsapparates an. Unsere Zielsetzung am Schultergelenk ist es, bei Teileinrissen der Rotatorenmanschette oder bei Arthrosebeschwerden (Omarthrose) den Einsatz einer Operation nach Möglichkeit zu vermeiden.

Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei der ACP-Behandlung um eine weiterentwickelte Form der Eigenbluttherapie handelt. Obwohl diese Therapieformen zur Anwendung zugelassen sind, steht ein vollumfänglicher, schulmedizinischer Wirkungsbeweis bislang aus. Es handelt sich somit um eine alternative Behandlungsmethode, die von uns nur nach sorgfältiger Prüfung der Befunde und Aufklärung des Patienten über sonstige Behandlungsmöglichkeiten mit schulmedizinischem Wirkungsnachweis eingesetzt wird. 

 

Ablauf der ACP Therapie im Schulterzentrum Freiburg

Bei unseren Patienten, die sich für diese alternativmedizinische Behandlungsmethode entschieden haben, erfolgt im Rahmen der Sprechstunde eine Blutentnahme aus der Armvene. Das gewonnene Blut wird mittels eines speziellen Spritzensystems und einer Zentrifugenanlage direkt in der Praxis steril aufbereitet. Dabei werden wirksame Wachstumsfaktoren und körpereigene, entzündungshemmende Transmitterstoffe im Blutplasma hochkonzentriert und von den übrigen Blutbestandteilen abgelöst. Nach dem nur wenige Minuten dauernden Reinigungsprozess kann das gewonnene Eigenplasma direkt in das betroffene Gelenk injiziert werden, um dort seine heilende Wirkung zu entfalten. Diese Behandlung wird 3-5 mal im Wochenabstand durchgeführt. Nebenwirkungen (außer den allgemein möglichen Nebenwirkungen einer Spritze in den Gelenkbereich) sind nicht zu erwarten, da es sich um das körpereigene Blutplasma des Patienten handelt. Eine kurze Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen mit einer Auswahl an aktuellen Studienergebnissen finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

 

Therapiekosten

Die ACP Behandlung ist eine reine Selbstzahlerleistung. Viele private Krankenversicherungen erstatten die Therapiekosten für das Verfahren - es ist jedoch sinnvoll, bereits im Vorfeld einen entsprechenden Antrag bei der Kasse einzureichen. Den genauen Preis für die Behandlung können Sie bei uns erfragen.

 

Wirkungsweise der ACP Therapie

Behandlungseffekte:

  • Beschleunigte Regenerationszeit

  • Reduktion von Schmerz und Entzündung

  • Verbesserung der Gelenk- und Sehnenfunktion

Wirkmechanismus, soweit wissenschaftlich untersucht:

  • Freisetzung von Wachstumsfaktoren aus Thrombozyten

  • wesentliche Wachstumsfaktoren: PDGF, TGF-ß. FGF, IGF-1, VEGF

  • Aktivierung des Zellwachstums, der Zelldifferenzierung und der Angiogenese

  • Einleitung von Selbstheilungsprozessen

Verwendung:

ACP wird eingesetzt, um eine heilungsfördernde und schmerzreduzierende Wirkung zu erzielen.

ACP ist laut den Ergebnissen folgender wissenschaftlicher Studien eine bessere Alternative im Vergleich zu den herkömmlichen Wirkstoffen Cortison und Hyaluron

  • Cerza et al, 2012, Level I Studie ACP versus HA

  • Patel et al, 2013, (Placebo)

  • Sanchez et al, 2012, Level 1 Studie

Verschiedene Autoren zeigen einen verstärkten Effekt bei mehrfachen Injektionen

Empfehlung: 3 - 5 Injektionen ACP, je nach Lokalisation und Indikation

 

Einsatz von ACP im Leistungssport

Die ACP Behandlung 

kommt in der sportmedizinischen Betreuung von

Profi-Mannschaften zum Einsatz, 

unter Anderem im Leistungsbereich von Fußball-, Basketball- sowie 

Bob- und Schlittensport.

 

Wissenschaftliche Grundlagen der ACP Therapie bei Arthrose und Sehnenschäden

Mittlerweile gibt es Level 1-Studien (siehe Literatur-Anhang) über die Anwendung von körpereigenem Plasma u.a. im Kniegelenksbereich. Sanchez et al. verglichen körpereigenes Plasma und Hyaluronsäure bei Osteoarthrose (Gelenkverschleiß). Körpereigenes Plasma zeigte eine nochmals bessere Schmerzreduktion mit 34,4% gegenüber 10% bei der Hyaluronsäureapplikation. Der „Womac Score“ zeigte ebenfalls eine signifikante Überlegenheit des körpereigenen Plasmas. Kon et al. evaluierten in einer prospektiv randomisierten Studie die Effektivität einer viermaligen intraartikulären Injektion von körpereigenem Plasma an 115 Kniegelenken. Die Patienten erhielten die vier Injektionen in Abständen von drei Wochen. Die Nachuntersuchungen fanden sechs und zwölf Monate nach der Behandlung statt, wobei der IKDC-Score und der VAS-Score erhoben wurden. Es zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Scores am Ende der Untersuchung. Da keine Nebenwirkungen durch die Behandlung auftraten, wurde die Behandlung als effektiv und sicher beurteilt, was die Verbesserung der Schmerzen, der Funktion und der „Quality of life“ bei degenerativen Gelenkpathologien angeht.

 

 

Literatur

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